Das neue Gesangbuch heisst Jubilate

Vom blauen KG zum «Jubilate» mit App und Gottesdienstplaner: Die neuen Medien für den Kirchen­gesang haben jetzt einen Namen. Es soll weiterhin Unterstützung auch aus dem Kanton Luzern erhalten.

Von Dominik Thali |  30.10.2023

Hat bald ausgedient: das Kirchengesangbuch von 1998. Eine App und eine Website werden das neue, dünnere Buch ergänzen. Bild: Sylvia Stam

Das fast 1000 Seiten dicke Schweizer Kirchengesangbuch von 1998 ist in die Jahre gekommen. Seit vier Jahren ist eine Arbeitsgruppe der Deutschschweizerischen Ordinarienkonferenz (DOK, eine Arbeitsgruppe der Bischöfe) daran, neue Kirchengesangsmedien zu entwickeln. Nochmals vier Jahre dauert es, bis das neue Produkt verfügbar ist. 
Jetzt hat es zumindest schon einen Namen: Jubilate. Im Sommer 2022 hatten die Verantwortlichen des bisherigen Projekts «Chance Kirchengesang» einen Wettbewerb dafür ausgeschrieben. 116 Vorschläge wurden gemäss einer Medienmitteilung eingereicht, am Ende obsiegte jener von Josef Grüter aus Zug. Ende September wurde die Website mit dem neuen Namen aufgeschaltet.

Gottesdienste digital planen

Das Projekt «Jubilate – Chance Kirchengesang» wolle «auf die einschneidenden Veränderungen im kirchlichen Alltag eingehen», heisst es in der Mitteilung weiter. Das Jubilate wird es deshalb einerseits als Basisbuch geben, anderseits als App und im Web. Dort werden auch jene Lieder zu finden sein, die es nicht in die gedruckte Ausgabe geschafft haben. Die Pfarreien können zudem eigene Anhänge zusammenstellen. Im digitalen Gottesdienstplaner schliesslich werden unterschiedliche Gottesdienstformulare zur Auswahl stehen. Wer einen Gottesdienst organisiert, plant die Feier über diese Plattform. Daraus lassen sich Liedblätter für die Gemeinde für das Smartphone und Tablet oder zum Ausdruck erstellen. Dank der digitalen Ergänzungen wird das Jubilate langfristig aktuell bleiben. Die DOK stützt sich bei diesem Produktemix auf eine Umfrage des Pastoralsoziologischen Instituts SPI, an der sich 2020 über 1000 Personen beteiligten, darunter waren etwa die Hälfte Verantwortliche aus der Seelsorge.

Vielfalt wird gefördert

Die neuen Kirchengesangsmedien dienten kleinen und grossen Feiergemeinschaften und förderten die Singanimation und Vielfalt der Gesänge, sagt Projektleiterin Sandra Rupp Fischer laut Medienmitteilung. Auch würden die Mehrsprachigkeit und die vielfältigen kulturellen Hinter­gründe besser berücksichtigt.
 

Luzern unterstützt mit

Die DOK rechnet für das Projekt «Jubilate – Chance Kirchengesang» mit Gesamtkosten von rund 5,3 Millionen Franken. Knapp 3,4 Millionen will sie über Darlehen finanzieren, die nach dem Verkauf des Jubilate zurückgezahlt werden können. Rund 1,9 Millionen sollen kirchliche Organisationen beisteuern, also auch die Landeskirchen. Bereits mit dem Budget 2023 hat Luzern 35 000 Franken an «Chance Kirchengesang» überwiesen. Jetzt beantragt der Synodalrat der Synode, dem Kirchenparlament, weitere 163 000 Franken, die verteilt auf die nächsten vier Jahre entrichtet werden sollen.

Das Geschäft ist an der Session vom 8. November traktandiert. Der erste Beitrag hatte vor einem Jahr viel zu reden gegeben.