Neue Präsidien, Beitragssatz sinkt
Ein Plus von einer Million Franken im Budget 2026 der Landeskirche: Das war der Synode zu viel. Das Kirchenparlament wollte lieber die Kirchgemeinden stärker entlasten. Zudem wählte es die neuen kantonalkirchlichen Präsidien.
Sie stehen ab 2026 an der Spitze der kantonalkirchlichen Behörden (von links): Urs Ebnöther (Vizepräsident Synode), Sandra Huber (Vizepräsidentin Synodalrat), Thomas Räber (Synodalratspräsident) und Walter Hofstetter, Synodepräsident). | Bild: Roberto Conciatori
Der Synodalrat, die «Regierung» der Landeskirche, legte der Synode an deren Herbstsession vom 5. November ein Budget vor, das mit einem Aufwand von rund 13,3 Millionen und Ertrag von 14,3 Millionen Franken rechnete, einem Überschuss von 1 Million Franken also. Auch im Finanzplan bis 2030 ging der Synodalrat von Überschüssen von 0,6 bis 1,2 Millionen Franken aus.
«Kein erkennbarer Grund»
Dagegen regte sich Widerstand. Die Synode beschloss mit 47 gegen 40 Stimmen, den Beitragssatz der Kirchgemeinden an die Landeskirche um zwei Tausendstel-Einheiten auf 0,019 Einheiten zu senken – nicht nur um einen Tausendstel, wie der Synodalrat beantragt hatte. Der Budgetüberschuss sinkt damit auf 400 000 Franken. Im Finanzplan darf der Synodalrat noch Überschüsse von höchstens einer halben Million Franken ausweisen. Das Budget wurde am Ende genehmigt, der Finanzplan aber ablehnend zur Kenntnis genommen.
Beantragt hatte die doppelte Beitragssenkung die Geschäftsprüfungskommission (GPK). Es gebe «keinen erkennbaren Grund», einen Überschuss zu budgetieren, der fast neun Prozent der Beiträge der Kirchgemeinden insgesamt entspreche. «Einigen wird so das Geld für eigene Aufgaben fehlen», sagte Kommissionspräsident Rupert Lieb (Meggen). Zudem verfüge die Landeskirche inzwischen mit rund einem Jahreshaushalt über genügend Eigenkapital.
Der Synodalrat warnte vergeblich vor «grossen Veränderungen und Unsicherheiten», wie Präsidentin Sandra Huber (Willisau) ausführte. Sie wies unter anderem auf die Spitalseelsorge am Luzerner Kantonsspital hin, für die Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten und finanzielle Beteiligungen aktuell hinterfragt würden. «Dies führt potenziell zu hohen Mehrkosten für die katholische Landeskirche.» Weshalb die Landeskirche finanzielle Flexibilität brauche, ergänzte Synodalrat Simone Parise. «Wichtige Veränderungen treffen oft unangekündigt ein. Darauf müssen wir reagieren können.»
Der Synodalrat erhielt allerdings auch Unterstützung. Martin Barmettler (Willisau) erinnerte an die sozialen Verpflichtungen der Landeskirche. Diese müsse «in guten Jahren ansparen», damit sie nicht in schlechteren dort sparen müsse.
Präsidien wechseln
Alle zwei Jahre werden die Präsidien von Synode und Synodalrat neu bestellt. 2026 und 2027 führt Walter Hofstetter (68, Luzern) das Parlament; er übernimmt das Präsidium von Susan Schärli-Habermacher (Beromünster). Neuer Vizepräsident ist Urs Ebnöther (64, Rothenburg). Neuer Präsident des Synodalrats, der Exekutive, ist Thomas Räber (59, Gelfingen), neuer Vizepräsidentin die bisherige Präsidentin Sandra Huber (Willisau). Weil 2026 Gesamterneuerungswahlen stattfinden, müssen die Gewählten an der Maisession bestätigt werden.