Neues Forum verbindet Religionen
13 Religionsgemeinschaften haben am 7. Mai das «Luzerner Forum der Religionsgemeinschaften» gegründet. Gemeinsam setzen sie sich für mehr Zusammenhalt und Dialog in der Gesellschaft ein.

«Zusammen können wir etwas erreichen»: die buddhistische Nonne Miao Yen an der Gründungsversammlung des Forums. | Bild: Roberto Conciatori
Das neue Forum schreibt im Kanton Luzern Geschichte. Rund 50 Personen nahmen an der Gründungsversammlung im Marianischen Saal in Luzern teil, darunter die Stimmberechtigten der 13 Gründungsmitglieder (siehe Kasten). Alle Religionsgemeinschaften sind im Kanton Luzern aktiv, wie es die Statuten des neuen Vereins fordern. Der interreligiöse Verein stellt die bereits heute bestehende Zusammenarbeit auf eine verbindliche Basis.
Alle unter einem Dach
Der gemeinsame Wille, sich für ein gutes Zusammenleben in der Vielfalt und für Frieden einzusetzen, war an der Gründungsversammlung spürbar. Das zeigte sich besonders in den Statements der sieben Personen, die in den Vereinsvorstand gewählt wurden. «Wir setzen uns mit voller Überzeugung für einen noch besseren interreligiösen Dialog und für eine respektvolle Gesellschaft ein», sagte etwa Muhamed Sabanovic als Vertreter der Islamischen Gemeinde Luzern. Die katholische Theologin Nicola Neider verglich den Austausch mit den anderen Religionsgemeinschaften mit einer «spannenden Entdeckungsreise». Und Miao Yen von der International Buddhist Progress Society (Tempel Gelfingen) freute sich über das Logo des neuen Vereins, ein Haus mit verschiedenen Stockwerken. «Alle Religionsgemeinschaften unter einem Dach. Zusammen können wir etwas erreichen.»
Als Gründungspräsidentin wurde Nana Amstad-Paul gewählt. Die Theologin und Seelsorgerin ist Synodalrätin der römisch-katholischen Landeskirche. Amstad-Paul zeigte sich berührt von der Aufbruchstimmung. Sie freue sich auf ihre neue Aufgabe und darauf, das Forum weiterzuentwickeln. Die Zusammenarbeit und der Dialog der Religionsgemeinschaften seien «wesentlich für ein friedliches Miteinander und Mitgestalten unserer Gesellschaft».
Auf Augenhöhe
Die Reformierte Kirche Kanton Luzern entschied sich gegen einen Beitritt zum Forum. Hingegen ist die Reformierte Kirchgemeinde Luzern eine der 13 Gründungsgemeinschaften. Ihr Vertreter Peter Willi, Kirchenvorstand und Pfarrer in der Teilkirchgemeinde Kriens, nimmt im Vorstand Einsitz. In unserer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft könne «das gesellschaftliche Miteinander und die dazu notwendige Kommunikation nur auf wirklicher Augenhöhe gelingen», so seine Überzeugung. Diesen Begegnungsraum biete der neue Verein.
13 Gründungsmitglieder
Diese 13 Religionsgemeinschaften bilden das «Luzerner Forum der Religionsgemeinschaften»:
- Katholische Landeskirche Luzern
- Katholische Kirchgemeinde Luzern
- Reformierte Kirchgemeinde Luzern
- Christkatholische Gemeinde Luzern
- Jüdische Gemeinde Luzern
- Islamische Gemeinde Luzern
- Hindu-Tempel Emmenbrücke
- International Buddhist Progress Society
- Ukrainisch-orthodoxe Kirchgemeinde Luzern
- Rumänisch-orthodoxe Kirchgemeinde Luzern
- Baha’i-Gemeinschaft Luzern
- Zurmang-Kagyud-Zentrum Luzern (tibetisch-buddhistisch)
- Eritreisch-orthodoxe Gemeinde Tewahedo Luzern