Sie öffnen Türen zur Verständigung

Gebärden helfen, sich mit Menschen zu verständigen, die nicht oder kaum sprechen können. Jetzt gibt es aus der PORTA-Reihe eine Sammlung von 100 Gebärden aus Religion und Spiritualität. Das öffnet neue Türen.

Von Dominik Thali |  22.02.2023

«Wunder» bedeutet die Gebärde, die Yvonne Rihm hier zeigt. Bild: Gregor Gander

PORTA-Gebärden sind Bewegungen mit Armen und Händen, welche die Verständigung mit Menschen erleichtern, die eine geistige oder Sinnesbehinderung haben. Der Name leitet sich ab aus Portmann und Tanne. Darin verbinden sich Anita Portmanns Gebärdensammlung, die während ihrer Jahre am Heilpädagogischen Zentrum Schüpfheim entstand, und jene der «Tanne», der Schweizerischen Stiftung für Taubblinde in Langnau am Albis.


Das PORTA- Projektteam (von links): Fernanda Vitello, Anita Portmann (zeigt die Gebärde für «Herz»), Yvonne Rihm, Sarah Bütler und Helene Geissbühler (Gebärdefür «Frieden». | Bild: Roberto Conciatori

Von Abendmahl bis Wunder, von Fastenzeit bis Versöhnung: Der sechste Band aus der PORTA-Reihe nimmt Begriffe für Spiritualität und Religion auf und drückt sie in Gebärden aus. Diese helfen, sich mit Menschen mit einer geistigen oder Sinnesbehinderung zu verständigen. Das unterstützt die Inklusion auch in diesem Bereich des Lebens. «Teilhabe am sozialen Leben wird so für alle selbst- und mitbestimmend möglich», heisst es in der Einleitung.

Im Alltag einsetzbar

Die ausgewählten 100 Gebärden von «PORTA Religion und Spiritualität» sind motorisch und visuell einfach gehalten. Zeichnungen erklären jede Gebärde, Pfeile und Striche geben Hinweise zur Ausführung. Über die App ist jede Gebärde auch als Video abrufbar. Die Gebärden könnten im Religionsunterricht und in der Behindertenseelsorge unterstützend verwendet werden. Aber nicht nur dort: «Sie lassen sich auch im Lebensalltag, in Pfarreien und Kirchgemeinden, bei Gottesdiensten und in Schulen einsetzen», heisst es im Beschrieb weiter.


Die Gebärde für «Zweifel». | Bild: Pia Neuenschwander

«PORTA Religion und Spiritualität» ist ein ökumenisches Projekt, das die Luzerner Landeskirche mitfinanziert hat. Zwei Jahre hat ein Team von fünf Frauen daran gearbeitet: Anita Portmann von der Stiftung Tanne, Sarah Bütler (ref. Landeskirche Aargau), Helene Geissbühler (ref. Kirchen Bern-Jura-Solothurn), Fernanda Vitello (kath. Kirche im Kanton Bern) und Yvonne Rihm, bei der Luzerner Landeskirche für den Heilpädagogischen Religionsunterricht verantwortlich.

«PORTA Religion und Spiritualität», Band 6 der bisher erschienenen fünf Porta-Taschenbücher | Fr. 15.– | Bezug und Zugang zur App