Wo Maria im Kanton Luzern wohnt

«Gibt es eine Marienstatue, die Ihnen besonders lieb ist?» Diese Frage stellte das Pfarreiblatt vor einem Jahr. Die uns zugeschickten Bilder zeigen eine grosse Vielfalt an Statuen und persönlichen Geschichten dazu.

 

Von Zusammenstellung: Sylvia Stam |  01.05.2023

Maria hat im Kanton Luzern viele Gesichter. Bilder: Urban Schwegler, Roberto Conciatori, Benedikt Meier

Pietà im Beichtstuhl, Reiden

Diese gotische Pietà stammt aus der Zeit um 1400. Sie ist einzigartig im deutschsprachigen Kulturkreis, weil die Muttergottes und der leicht geknickte Leichnam Jesu aufrecht stehen. Maria umfängt mit ihren Armen den etwas kleineren Jesus – die beiden Gestalten vereinigen sich zu einem eindrucksvollen Ganzen. Die Skulptur verleitet mich immer wieder dazu, vor ihr für das Wohl meiner Familie und der ganzen Menschheit zu beten.

Markus Husner, Reiden

Bild: Roberto Conciatori

Ich besuchte im Altersheim von Reiden eine Arbeitskollegin. Auf dem Weg dorthin bin ich noch in die Kirche eingetreten und habe dieses wundervolle, tröstende Muttergottes-Bild gesehen. Die Mutter hält ihren toten Sohn stehend in ihren Armen, ihr Blick aber schweift über ihn hinweg in die Ferne. Denkt sie wohl an die Worte und das Versprechen ihres Sohnes, dass wir uns einst im «Himmel» wiederfinden? Das Bild tröstet mich nach dem Verlust meines geliebten Ehepartners.

Monika Fuchser, Kriens

Die Statue steht in der Pfarrkirche von Reiden, im ersten Beichtstuhl links.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Madonna von Luthern Bad

Als Kinder sind wir oft im Familienverband an Sonntagen von Ebersecken her ins «Luthern Bad» gefahren und haben dort an Feiern teilgenommen. Wenn ich heute wieder mal dort bin, ist es immer auch eine Erinnerung an die Kindheit und den durch die Religion stark geprägten Alltag.

Werner Steinmann, Ebikon

Die Madonna, eine Kopie derjenigen von Einsiedeln, befindet sich in der vorderen Kapelle von Luthern Bad.

Bild: Pius Häfliger

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Die Mutter Gottes von Schötz

Bild: Roberto Conciatori

Da ich Sakristanin – Stellvertreterin bin, nahm ich mein Grosskind Alyssia jeweils mit, wenn ich die Kirchen öffnen und schliessen musste. Alyssia konnte kaum laufen, doch wollte sie immer zu dieser Marienstatue gehen. Alyssia schaute sie von oben nach unten an und streichelte sie. Als das Grosskind zu reden begann sagte sie: « Mia go». Ich erklärte ihr, dass das die Mutter des Jesu-Kindes sei. So wurde Maria in der Familie «Mia» genannt, auch heute noch. Wenn ich Alyssia und ihr Schwesterchen ins Bett begleite, beten wir das: «Gegrüsst seist du Maria» in Dialekt:

Dech Maria wemmer grüesse,
wöu du voller Gnade  besch,
ond de Heiland met der esch.
Gsägnet onder allne Froue
met dim Chendli Jesus Chrest.
Heiligi Maria, Muetter Gottes,
bitt för eus armi Sönder,
jetz ond wemer schtärbe,
Amen

Therese Setz, Schötz

Die Statue steht in der Pfarrkirche von Schötz, links vor dem Altarraum.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Im Anneli-Bildstock, Schötz

Bild: Roberto Conciatori

Diese Maria hat einen prächtigen Blick über die Landschaft gegen Schötz. Die Besucher:innen können sich aber auch an der Aussicht gegen den Pilatus erfreuen. Besonders ist nicht nur die prächtige geographische Lage, sondern auch der etwas exotisch anmutende «Look» der Maria.

Otto und  Maria Bühler, Emmenbrücke

Der Anneli-Bildstock liegt östlich von Schötz, zwischen den Ortsteilen Biffig und Moos.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Mariahilfkirche Luzern


Bild: Urban Schwegler

Die Mariahilfkirche hatte keine Statue von Maria. Da hab ich den Heiligen Josef beauftragt, mir eine solche zu besorgen. Zum Verlieben schön müsse sie sein und in Grösse und Kunststil zur Kirche passen. Josef hat den Auftrag zu meiner vollsten Zufriedenheit ausgeführt und gleich noch eine passende Statue von sich selbst mitgeliefert. Geschenkt haben uns die Statuen die Mariahilf Brüder (Kranken Brüder) von Luzern. Ursprünglich standen sie im St. Urbanhof in Freiburg im Breisgau.

Urban Camenzind, Luzern

Die Statue befindet sich im rechten Seitenaltar der Mariahilfkirche von Luzern. Diese liegt unterhalb der Museggmauer.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Lourdesgrotte in Marbach


Bild: Benedikt Meier

In Marbach gibt es eine Lourdesgrotte, ein Ort der Stille und des Gebetes. Im Jahr 2011 habe ich in Fronarbeit die beiden Statuen von Maria und Bernadette total renoviert und in den Originalzustand gebracht. Ich habe sie  gerne restauriert, weil die Grotte für mich ein Ort der Ruhe, aber auch ein aussergewöhnlicher Kraftort ist.

Kurt Studer, Marbach

Von der Pfarrkirche in Marbach führt ein Kreuzweg in ca. 15 Minuten zur Grotte.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Maria in der Kapelle St. Josef


Bild: Wanda Ferrer
 

Die Statue ist für mich Sinnbild von Einfachheit und ausgesprochener Vollkommenheit. Jeden Montag bin ich aus beruflichen Gründen in der Kapelle, freue mich aber immer auf die kurze Andacht bei Maria.

Wanda Ferrer, Luzern

Die Statue steht in Kapelle der Kirche St. Josef - Maihof in Luzern.

 

Die Kraft des Frühlings

Die katholische Kirche betrachtet Maria, die Mutter Jesu, als die wichtigste unter allen Heiligen. Darum wird Maria in besonderer Weise verehrt. Die Gottesmutter wird in der christlichen Spiritualität zugleich als Sinnbild für die lebensbejahende Kraft des Frühlings und seine überbordende Fruchtbarkeit verstanden. Darum gilt der Monat Mai kirchlich traditionell als «Marienmonat». Papst Paul VI. empfahl in seiner Enzyklika «Menso maio» («Im Monat Mai») vom 1. Mai 1965 die besondere Verehrung Marias in diesem Monat.

Quelle: katholisch.at/Erzbistum Köln